Diabeteswarnhunde / Diabetikerwarnhunde

Diabetikerwarnhunde sind Assistenzhunde, die gefährliche Schwankungen des Blutzuckerspiegels bei Diabetikern erkennen können. Sie sind speziell darauf trainiert, dem Diabetiker eine Unterzuckerung oder Überzuckerung durch ein erlerntes Verhalten anzuzeigen.

 

Die Hunde können eine Unter- oder Überzuckerung des Diabetikers wahrnehmen. Außerdem bringen sie dem Diabetiker das Blutzuckermessgerät und bei einer Unterzuckerung entsprechende Kohlenhydrate (Saft, Traubenzucker, Cola). Sie lernen, den Diabetiker sowie Angehörige bei nächtlichen Unterzuckerungen zu wecken und grundsätzlich in einem Notfall Hilfe zu holen.


Der Hund muss sich nicht in unmittelbarer Nähe des Assistenznehmers aufhalten, sondern ist in der Lage innerhalb des Hauses auch über verschiedene Etagen eine Veränderung der Blutzuckerwerte wahrzunehmen.


Zuckerkranke Menschen werden seit Jahren mit vielen neuen Technologien und therapeutischen Optionen konfrontiert. Trotz der Fortschritte in der Therapie des Diabetes mellitus besteht immer noch eine große Lücke für die rechtzeitige Erkennung und den Schutz vor der Unterzuckerung.


Neben der Selbsterkennung zur rechtzeitigen Warnung vor einer Unterzuckerung stehen dem Diabetiker die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) und der Einsatz eines Diabetikerwarnhundes zur Verfügung. Alle drei Alternativen schließen sich gegenseitig nicht aus sondern ergänzen sich.


Speziell diabetischen Kindern ermöglicht der Diabetikerwarnhund ein Stück normales Leben. Darüber hinaus erhalten die Eltern zusätzliche Sicherheit und können mal wieder in der Nacht durchschlafen, weil sie nicht ständig das Kind überwachen und Blutzucker messen müssen.

Was kann ein Diabeteswarnhund?

  • die Symptome einer Hypoglykämie erkennen
  • den Diabetiker durch ein speziell erlerntes Signal warnen
  • das Blutzuckermessgerät (Glucometer), den Traubenzucker (Saft, Cola, etc.) oder auch die Notfalltasche auf Kommando oder selbstständig holen
  • einen Lichtschalter oder einen Notschalter betätigen
  • bei bedrohlichen Zuständen Angehörige wecken
  • einen Diabetiker nach Hause führen, der einen durch Unterzuckerung hervorgerufenen Zustand der Verwirrtheit oder Sehstörungen zeigt
  • mehr Sicherheit in Bezug auf Hypoglykämien vermitteln
  • speziell auf die Bedürfnisse seines Diabetikers abgestimmte Anforderungen erlernen

Ausbildung

Die Ausbildung zum Diabetes-Warnhund ist sehr intensiv. Eine starke Bindung zwischen Hund und Ihnen - seinem Halter - ist hier sehr wichtig. Sie sind maßgeblich an der Ausbildung Ihres Diabeteswarnhundes beteiligt und direkt von Anfang an eingebunden.

 

Jedes Mensch-Hund-Team ist anders, hat andere Ziele und andere Problemstellungen. Daher bildet das Anamnesegespräch die Basis für die Ausbildung Ihres Diabetes-Warnhundes. Hier legen wir die Anforderungen an das Mensch-Hund-Team gemeinsam fest. Sie entscheiden selbst wie weit sie in der Ausbildung gehen möchten.


Kernstück der Ausbildung bildet das Anzeigeverhalten (bellen, Pfote auflegen oder anstupsen). Wie und ab welchem Wert der Hund warnen soll, wird individuell für jedes Mensch-Hund-Team erarbeitet.


Daneben werden einzelne Verhaltensweisen wie zum Beispiel das Bringen des Messgerätes oder das Drücken der Notruftaste antrainiert. Ein sehr guter Grundgehorsam ist ebenfalls Bestandteil der Ausbildung, denn ein Diabeteswarnhund sollte sich überall gut benehmen und keine 


Trainiert wird im Einzeltraining nach individueller Terminvereinbarung bei Ihnen zuhause und unterwegs im Alltag. In den ersten Wochen finden Trainingseinheiten 1-2x  wöchentlich, dann etwa 1x wöchentlich und gegen Ende in größeren Intervallen statt.


Ich arbeite ausschließlich mit positiver Bestärkung. Zwangsmittel, wie z. B. ein Stachelhalsband oder Teletak, lehne ich grundsätzlich ab.

Kosten

In welchem finanziellen und zeitlichen Rahmen sich die Ausbildung eines Diabetikerwarnhundes bewegt, ist im Vorfeld schwer zu sagen, denn sie hängt von verschiedenen Kriterien und Faktoren ab:

  • Wie alt ist der Hund?
    (Welpe, Junghund oder ein Hund, der schon in der Familie, mit dem Besitzer lebt)
  • Welchen Ausbildungsstand hat der Hund?
    (Grundgehorsam, Grundkommandos, Apporttraining)
  • Ist der Assistenznehmer ein Kind oder ein Erwachsener?
  • Hat der Hundehalter Erfahrung im Training mit Hunden?
  • Wie ist das individuelle Lerntempo Mensch und Hund?
  • Welches Verhalten soll der Hund, wie und wo zeigen?
  • Wieviel Zeit kann ins Training investiert werden?
  • Möchten Sie eine Kenndecke und einen Assitenzhundeausweis?

 

Eine ungefähre Richtlinie:

  • 9 - 12 Monate: Wenn ein bereits vorhandener Familienhund mit gutem Grundgehorsam ausgebildet werden soll. In diesem Fall spart dies viele Trainingseinheiten und die Ausbildungskosten reduzieren sich dadurch erheblich.
  • bis zu 24 Monate: Wenn ein Welpe von Anfang an auf seine Aufgabe als Diabeteswarnhund vorbereitet wird.
  • Sollte für Sie das Erlangen von Kenndecke und Assistenzhundeausweis nicht von Interesse sein und Sie möchten nur das reine Anzeigeverhalten im häuslichen Bereich auftrainieren, können Sie mit Ausbildungskosten ab etwa 1.800 EUR rechnen.
  • Soll der Hund später für die Öffentlichkeit durch eine Kenndecke als Diabeteswarnhund gekennzeichnet werden und einen Assistenzhundeausweis erhalten, sind natürlich sehr viel mehr Übungseinheiten nötig. In diesem Fall bewegen wir uns preislich zwischen ca. 3.500 Euro bis ca. 5.500 Euro.

 

Erklärung: Um nach Beendigung der Ausbildung des Hundes einen Assistenzhundeausweis zu erhalten und eine Kenndecke zu tragen, muss der Hund neben einem sicheren Hypo-Anzeigeverhalten auch einen festgelegten Standard im Gehorsam in alltäglichen Situationen zeigen. Dies bedeutet für Sie, parallel zum Anzeigetraining den Grundgehorsam zu festigen und viele gemeinsame Trainingssituationen im Alltag zu realisieren.

 

Hintergrund: Da Assistenzhunden oft Zugang zu sonst hundefreien Bereichen und Gebäuden gewährt wird, sollen die Hunde sich auch einwandfrei zu benehmen wissen, um nicht negativ aufzufallen. Diesen Aspekt der Ausbildung zu berücksichtigen sollte für jeden Ausbilder von Assistenzhunden eine Selbstverständlichkeit sein, doch leider versäumen immer noch einige Ausbildungsbetriebe diesen Bereich in der Ausbildung eines Diabeteswarnhundes abzudecken. Aber wenn wir erreichen wollen, dass in naher Zukunft Assistenzhunde Akzeptanz und auch rechtliche Anerkennung in unserer Gesellschaft finden, müssen wir uns der Verantwortung bewusst sein die mit der Kennzeichnung eines Hundes als Assistenzhund einhergeht.

 

Pauschalangebote und damit oft verbundene Anzahlungen befürworte ich wegen der mangelnden Transparenz nicht. Ich werde nie im Vorfeld Geld verlangen, sondern meine Arbeit wird so bezahlt wie sie auch geleistet wird. Ich bevorzuge daher die monatliche Abrechnung nach tatsächlich geleisteten Trainingseinheiten. So bleiben die Ausbildungskosten für Sie jederzeit nachvollziehbar.

 

Von der Krankenkasse werden die Kosten für einen Diabetiker-Warnhund nicht übernommen. Allerdings sind Assistenzhunde in vielen Gemeinden von der Hundesteuer befreit.

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